Am vorletzten Spieltag der Landesliga Südwest mussten die Spieler von Trainer Stefan Schneider zum schweren Auswärtsspieltag nach Türkheim, um gegen den dort heimischen Tabellenführer zu spielen. Zweiter Gegner war der drittplazierte MTV München, die nach einer (vor allem durch Verltzungen bedingten) Schwächephase wieder Tritt gefasst haben.

Bevor man jedoch selbst ins Geschehen eingreifen durfte, gab es zu nächst das Spitzenspiel des Spieltags, Türkheim gegen den MTV. Das Spiel auf meist sehr gutem Landesliganiveau mit teils langen Ballwechseln entschied letztlich der MTV München im Tie-Break für sich.
So dauerte es über zwei Stunden bis der TSV Unterhaching auch sportlich am Spieltag teilnehmen durfte - leider inzwischen ohne Zuspieler Frank Wunderlich, der aus privaten Gründen während des ersten Spiels wieder abreisen musste. Da der Etatmässige zweite Zuspieler Arthur Reindl noch mit den Resten einer langen Krankheit zu kämpfen hat, wurde der Etatmässige Libero Gerhard Heberger kurzerhand zum Steller befördert.

Die Devise von Trainer Schneider für das erste Spiel: die nach der knappen Niederlage psychologisch etwas angeknacksten Türkheimer von Anfang an unter Druck setzen. Unterhaching zeigte auch eine engagierte Leistung, die Mannschaft ersetzte mit tollem Teamgeist die beiden Ausfälle auf der so wichtigen Stellerposition hervorragend. Nicht nur die Annahme war konstant auf hohem Niveau, auch die Pässe und Passverteilung waren absolut geeignet, Türkheim das Leben schwer zu machen. Trotzdem musste man die ersten beiden Sätze knapp abgeben. Im dritten Satz dagegen legte man noch eine Schippe drauf, Block und Feldabwehr konnten um die entscheidenden Prozente gesteigert werden. Die gewohnt fulminanten Angriffe von Diagonalspieler Johannes Kessler taten ihr übriges, auch die anderen Angreifer konnten sich immer wieder (teils spektakulär) in Szene setzen. Völlig unerklärlicherweise konnte man diesen Erfolg nicht in den vierten Satz übernehmen - die mangelnde Konstanz, die man von den Hachingern in dieser Saison schon kennt, schlug wieder zu. Auf einmal klappte nichts mehr: Annahme, Zuspiel, Angriff, Block - durch sämtliche Aktionen die im dritten Satz noch so hervorragend geklappt hatten, versagten völlig. So lag man schnell mit 5:18 hinten und konnte am Ende nur noch etwas Schadensbegrenzung betreiben.

Nach kurzer Pause musste man nun also gegen die Jungs aus München antreten. Während man im ersten Satz noch die Verunsicherung aus dem vorangegangenem Seuchen-Satz merkte und diesen zwangsläufig verlor, steigerten sich die Spieler des TSV nach und nach und kämpften sich zurück ins Spiel. So konnte man den zweiten Satz relativ deutlich für sich entscheiden. Auch nachdem der MTV im dritten Satz umstellte und bis auf eine Position ihre wohl stärkste Formation aufs Feld schickte, blieb Unterhaching nun am Drücker. Mit guten Aufschlägen, starker Annahme und wenigen Eigenfehlern gewann Unterhaching den dritten Satz. In dieser Phase konnte man auch in der Abwehr durch einige spektakuläre Rettungsaktionen Eindruck auf den Gegner machen. Leider gelang es aber auch in diesem Spiel nicht, die gezeigte Leistung konstant für drei Sätze zu erhalten. Auch wenn der Einbruch nicht so deutlich wie im Spiel zuvor war, musste man den vierten Satz relativ deutlich an den MTV abgeben, somit musste der Tie-Break entscheiden. Doch die Unterhachinger hatten nun wohl ein wenig den Glauben an sich verloren, beim Seitenwechsel lag man bereits 3:8 zurück und konnte diesen Rückstand bis zum Ende nicht mehr entscheidend verringern. So verlor Unterhaching nach hartem Kampf auch das zweite Spiel.

Nach Spielschluss gab es trotzdem noch einen Grund zum Jubeln: Die anderen Partien verliefen für Unterhaching so günstig, dass nun auch rechnerisch der Klassenerhalt gesichert ist und man am letzten Spieltag am 24. März völlig befreit aufspielen kann. Dann geht es zu SW München, wo man als dritte Mannschaft noch auf den TSV Kempten trifft.

Für Unterhaching spielten: Gerhard Heberger, Johannes Kessler, Florian Hierlmeier, Pascal Wittmer, Korbinian Mechlem, Arthur Reindl, Krut Bratz, Martin Riethmayer, Stephan Anders und Robert Bauer.