Nach dem Spiel war alles ziemlich schnell gesagt. Denn der TSV Unterhaching war am Sonntag Nachmittag die deutlich bessere Mannschaft in der Generali Sportarena. Nach nur eineinhalb Stunden schickte das Team von Trainer Mihai Paduretu den VC Leipzig mit 3:1 (25:18, 25:21, 19:25, 25:19) nach Hause.
„Wir sind hier hergefahren, um es dem TSV Unterhaching schwer zu machen“, meinte Gästekapitän Jan Günther. „Doch schon im ersten Satz kam die Ernüchterung!“Gott sei Dank, so möchte man aus Hachinger Sicht sagen: Durch die beiden Punkte aus der Partie gegen Leipzig bleibt der TSV weiter auf dem vierten Tabellenrang – und der ist ja bekanntlich erklärtes Saisonziel.

Es schien, als wollten die TSV-Jungs die Niederlage vom vergangenen Wochenende wieder gut machen. „In Wuppertal hatten wir eine Menge Pech“, meinte Außenangreifer Patrick Schwaack. Er verwandelte gleich zu Beginn der Begegnung die ersten drei TSV-Angriffe und brachte die Hausherren somit in Front. Der VC Leipzig, derzeit Achter in der Volleyball-Bundesliga, zeigte sich vom Auftritt des TSV wohl beeindruckt. Die Gäste wirkten nervös und vergaben viele Chancen, so dass die Hachinger keine große Mühe hatten, mit 8:5 und später sogar mit 18:10 in Führung zu gehen und den ersten Durchgang letztendlich für sich zu entscheiden. Eine gute Partie machte dabei vor allem Mittelblocker Gerrit Zeitler. „Das war heute ein großer Schritt nach vorne für ihn“, lobte Paduretu den 19-jährigen anschließend: „Ich hoffe, dass er auch in Moers ein so gutes Spiel macht!“

Der VC Leipzig präsentierte sich auch zu Beginn des zweiten Durchgangs schwach und fand kein Mittel, die TSV Angreifer zu kontrollieren. Immer wieder liefen die Angriffe über Kapitän Michael Mayer, aber auch Gerrit Zeitler und Dejan Stankovic punkteten für den TSV, der scheinbar uneinholbar mit 15:6 vorne lag. Doch Leipzig gab nicht auf und kämpfte sich wieder ins Spiel. Vor allem in der Feldabwehr retteten die Leipziger immer mehr Bälle und holten den Rückstand auf. Trotz sächsischer Aufholjagd ging auch der zweite Satz verdient an den TSV Unterhaching (25:21).

„Das Ende des zweiten Satz gab uns den nötigen Drive für den dritten“, erklärte Gästetrainer Michael Mücke. Und diesen Durchgang konnten die Gäste deutlich für sich entscheiden (25:19). „Da haben wir die Zügel etwas schleifen lassen“, gesteht Schwaack. Dabei fehlte es den Hachingern vor allem an konsequenter Blockarbeit und so konnte sich Leipzigs Mittelangreifer Christian Langer häufig durchsetzen. Deutlich ging der dritte Satz somit an die Gäste, die Volleyball-Fans durften sich über eine Verlängerung freuen.

Wenig Grund zur Freude gab es dann aber für Leipzig-Coach Mücke, der zusehen musste, wie sein Team nach zwei umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen das Match wieder aus der Hand gab. „Da sucht man als Trainer dann schon nach seinen eigenen Sportschuhen“, meint Mücke – allerdings mit einem versöhnlichen Lächeln im Gesicht -und erklärt weiter: „Wir haben uns dadurch zu sehr durcheinander bringen lassen.“ Zwar blieb Leipzig bis zum 15:14 für Haching an den Gastgebern dran, nachdem der Pfiff des ersten Schiedsrichters dann aber wieder für den TSV entschied konnten sich die Hachinger mit 19:14 absetzen. Der VCL zeigte daraufhin nur noch wenig Gegenwehr. „Wir haben verdient gewonnen und haben den vierten Platz verteidigt“, zeigte sich Paduretu nach der Partie zufrieden.

Darum wird es auch am Samstag gehen, wenn der TSV Unterhaching beim SC Moers antreten muss. „Wir wollen uns für die 1:3-Heimniederlage revanchieren“, kündigt der TSV-Coach an. Allerdings wird er dann auf ein paar seiner Spieler verzichten müssen: am Samstag und Sonntag (27./28.01.07) spielt die A-Jugend des TSV Unterhaching in Lenting um die Oberbayerische Meisterschaft.