Es dauerte ziemlich genau zwei Stunden bis die Hachinger am Samstag Abend aufatmen konnten. „Das war ein ganz wichtiger Sieg“, erklärt Außenangreifer Patrick Schwaack nach dem 3:2 (24:26, 26:24, 23:25, 25:20, 15:9) für den TSV in  Moers. „Gerade weil Wuppertal am Wochenende verloren hat.“ Unterhaching konnte sich so etwas Luft nach hinten verschaffen und ist sogar punktgleich mit dem drittplatzierten SCC Berlin.

Eigentlich begann die Partie gegen die Adler gut für die Bayern. Norbert Kunstek zeigte sich gleich zu Beginn in Topform. Drei Mal konnte er die Angriffe des gegnerischen Leistungsträgers Georg Grozer erfolgreich blocken. „Das war sehr wichtig, Norbert war unser bester Mann“, so TSV-Trainer Mihai Paduretu. „Grozer hat von da an nicht mehr zurück ins Spiel gefunden.“ Die Hachinger konnten sich früh vier Punkte absetzen, dennoch taten sie sich im weiteren Spielverlauf schwer. Vor allem Dejan Stankovic und Michael Mayer konnten im ersten Satz nur wenig überzeugen. „Es war sehr unnötig, dass wir den ersten Satz an Moers abgegeben haben“, ist auch die Meinung von Schwaack. Denn der TSV hatte beim Spielstand von 24:23 sogar schon Satzball, ließ sich jedoch durch die Auszeit von Gästetrainer Georg Grozer senior aus dem Rhythmus bringen. Die nächsten drei Punkte gingen an den Gastgeber.

Ganz ähnlich war die Situation im zweiten Satz. Wieder lag der TSV mit 16:10 in Führung, dann häuften sich die einfachen Fehler auf Seiten des Tabellenvierten. Beim Stand von 21:20 war Moers wieder auf Augenhöhe mit dem TSV und auch den ersten Hachinger Satzball beim 24:23 konnten die Adler aus Moers abwehren. „Die haben am Satzende richtig gut verteidigt“, meint Schwaack. Nicht so beim 24:24, als Gerrit Zeitler einen Angriff erfolgreich verwandeln konnte und den zweiten Satzball für den TSV erspielte. „Gerrit konnte seine gute Leistung aus dem Spiel gegen Leipzig wiederholen“, zeigt sich Paduretu über die Leistung des 19-jährigen zufrieden. „Es war wohl sein bestes Spiel überhaupt für den TSV.“ Auch der andere A-Jugendliche Markus Pielmeier, extra zum Aufschlag eingewechselt, zeigte in dieser engen Situation Nervenstärke und schaffte mit einem Service-Winner den Satzausgleich für den TSV Unterhaching.

Die Hausherren zeigten sich jedoch wenig beeindruckt, gingen im dritten Durchgang mit 11:6 in Führung. Doch es blieb eine enge und spannende Begegnung, Haching holte auf und zog sogar mit 21:19 an den Adlern vorbei. Dann wiederum zeigte Moers, warum sie zu Beginn der Saison zu den Topteams der Liga gezählt wurden. Die Angriffe von Mayer und Zuspieler Patrick Steuerwald landeten im Block des Moerser SC, der letztendlich auch den dritten Satz für sich entscheiden konnte (23:25).

Satz vier und fünf gingen dann deutlich an die Unterhachinger. Wohl vor allem, weil Stankovic und Mayer immer besser in ihr Spiel fanden. Außerdem war für Grozer junior im Angriff kein Durchkommen – dank ausgezeichneter Leistung von Kunstek und Zeitler. „Wir haben uns noch mal richtig zusammengerissen und jeder hat alles aus sich raus geholt“, sagt Schwaack. Dass die beiden letzten Durchgänge eine geschlossene Mannschaftsleistung der Hachinger waren, findet auch Paduretu. Abgesehen von Ferdinand Tille und Patrick Steuerwald, die eine gewohnt konstante Leistung brachten, geht sein Lob vor allem auch an die Nachwuchsspieler. „Jachowicz hat im fünften Satz klasse aufgeschlagen!“ Auch der Ex-Hachinger Ben Ibata, der aus Gründen der Personalnot mit nach Moers gereist war, wurde immer wieder im Block für den kleineren Steuerwald eingewechselt und machte eine gute Partie. So war es am Ende ein souveräner Sieg für die Süddeutschen. Auch Schwaack meint: „Wir hätten um einiges klarer gewinnen können!“