imgp2173.jpg„Wir spielen ja nicht Fußball, am Ende muss eben einer gewinnen“, meinte evivo-Coach Mirko Culic nach dem 3:2-Sieg (23:25, 25:23, 21:25, 25:19, 15:10) seiner Mannschaft beim TSV Unterhaching. Wie wahr, denn am Sonntag Nachmittag hätten ebenso die Gastgeber als glücklicher Sieger aus der Partie hervorgehen können.
Der Knackpunkt lag laut TSV-Mittelblocker Norbert Kunstek aber bereits im zweiten Durchgang, als der TSV nach der 1:0-Satzführung erneut mit 9:5 in Führung ging. „Dann waren wir einfach zu lässig“, erklärt der 30-jährige Routinier. Denn mit starken Blocks und einer hervorragenden Phase von Diagonalangreifer Heriberto Quero fanden die Gäste aus Düren schnell wieder ins Spiel zurück und schafften am Ende knapp den Satzausgleich (25:23).

Im dritten Satz erwachte der Hachinger Kampfgeist, die 860 Zuschauer in der Generali Sportarena sahen spektakuläre Ballwechsel. Die Hachinger bauten ihre Führung Schritt für Schritt aus (16:10), Kapitän Meyer setzte zudem den Dürener Annahmeriegel mit seinen Aufschlägen mächtig unter Druck. Aber evivo ließ sich kaum davon beeindrucken, kam noch einmal auf einen Punkt heran. Doch dann schlug die Stunde von Hachings „alten Hasen“: Ein gelungener Angriff von Kunstek sowie zwei Punkte durch Ben Ibata, der in der Zwischenzeit für den grippegeschwächten Markus Pielmeier ins Spiel gekommen war, besiegelten die 2:1-Führung des TSV.

Im vierten Satz half der Tabellenführer - in Person von Tim Elsner, Malte Holschen, Quero und Denison Sena da Conceicao selbst, die Bayern mit Aufschlagfehlern im Spiel zu halten. Erst beim Stand von 8:7, gelang es dem Championsleaguer-Teilnehmer sich entscheidend von den Hachingern abzusetzen. „Im vierten und fünften Durchgang war für uns nicht mehr viel zu holen“, sagte Kunstek später. Der TSV konnte den Rückstand nicht mehr aufholen, Conceicao beendete mit einem genialen Einerblock den vierten Satz.

Wie so oft kam es also wieder zum entscheidenden Tiebreak zwischen den beiden Teams. Beim letzten Aufeinadertreffen in Düren endete die Partie mit zwei Punkten für die Bayern. Doch am Sonntag war schnell klar, dass evivo die Revanche für diese Heimniederlage gelingen würde. Düren ging mit 3:0 in Führung und obwohl sich der TSV mit einigen Blocks von Ibata und Kunstek am Schluss noch einmal herankämpfte, reichte dieser Vorsprung zum Sieg für die Gäste.

Evivo bleibt somit Tabellenführer in der Volleyball-Bundesliga. Dank der Niederlage Friedrichhafens in Wuppertal hat Düren somit sogar zwei Punkte Vorsprung. Zwei Punkte, die Unterhaching bisher zu Verfolger Wuppertal gut hatte, nun aber dahin sind. Doch TSV-Trainer Mihai Paduretu sieht keinen Grund zur Sorge. „Ich bin mir sicher, dass wir  den vierten Platz verteidigen können.“ Dies wäre enorm wichtig für den TSV, denn Platz vier bedeutet nicht nur die Teilnahme am CEV-Pokal, sondern auch Heimrecht bei den Playoff-Spielen. Sehr enttäuscht war Paduretu nach der Niederlage aber nicht. „Gegen Düren kann man verlieren“, meint er, enttäuscht sei er nur vom fünften Durchgang. „Da ging uns die Puste aus.“

Ein Grund mehr, um die Trainingseinheiten nächste Woche etwas länger anzusetzen. Denn der Terminplan der nächsten Wochen ist straff beim TSV: Nach der Bayerischen Meisterschaft der A-Jugend am Sonntag, folgt gleich am Mittwoch (21.03.) die Auswärtsbegegnung beim Tabellendritten SCC Berlin. Danach steht mit dem bayerischen Derby gegen Eltmann (25.03.) ein weiteres Highlight in der Generali Sportarena an. Dann wird auch „Retter in der Not“ Ben Ibata wieder für die Hachinger auf dem Feld stehen. „Er hat uns zugesagt, solange Gerrit Zeitler verletzt ist“, erklärt Paduretu.
 
Über die Partie gegen evivo Düren und vieles werden Zuspieler Patrick Steuerwald sowie Annahmespieler Patrick Schwaack am Montag Abend bei TV München sprechen. (Sendetermin: 20.15 Uhr)