„Wenn man gegen Moers gewinnen möchte, dann braucht man einen guten Tag.“ So lautete das nüchterne Fazit von TSV-Coach Mihai Paduretu kurz nach der 1:3-Niederlage gegen den Tabellennachbarn. Und diesen guten Tag hatte Unterhaching am Sonntag Nachmittag wahrlich nicht. Zu viele Aufschlagfehler und „ein erfolgreicher Block in vier Sätzen, das ist zu wenig!“ Der Frust war Paduretu deutlich anzumerken. Reihenweise setzten die Hachinger im vierten Satz ihre Angaben ins Aus oder ins Netz. Die Angriffe stattdessen landeten im Moerser Block. Das große Duell der beiden Diagonalangreifer Michael Mayer und Georg Grozer war klar entschieden. „Natürlich bin ich immer besonders motiviert, wenn ich gegen Michi spiele“, erklärt Grozer junior.

Bereits im erstens Satz wurde schnell klar, dass die TSV-Jungs gegen Georg Grozer an diesem Tag nicht viel auszurichten haben würden. Drei platzierte Aufschläge des Topangreifers bedeuteten die 6:2-Führung für die Adler. Ein Vorsprung, den der Moerser SC bis zum Satzende (17:25) immer weiter ausbaute. „Wir haben gegen eine deutlich stärkere Mannschaft gespielt“, sagt Paduretu, „wir hatten nicht annähernd eine Chance“. Zumindest nicht im dritten Satz (18:25) und schon gar nicht im vierten (19:25), der zum Hachinger Aufschlagdebakel wurde. Diese Meinung teilte auch der Trainerkollege vom Moerser SC, Georg Grozer senior: „Wir haben verdient gewonnen!“ Grund war nicht nur ein starker Autritt vom eigenen Sohnemann, sondern eine geschlossene Mannschaftsleistung der Adler. „Wir hatten nur eine kurze Vorbereitung, dafür ist das Team gut zusammengewachsen.“ Da sind sich Grozers einig.
Denn neben den wuchtigen Angriffen des 22-jährigen sorgten Marco Kopanja und Kristjan Ouekallas dafür, dass es für die Nummer 9 auf der anderen Seite, Michi Mayer, kein Durchkommen gab. Doch auch Dejan Stankovic und Patrick Schwaack fanden kein Mittel gegen den starken Moerser Block. Einzig im zweiten Satz waren die Gäste unkonzentriert, machten viele Fehler. Haching nutze die Chance, gewann den Durchgang mit 25:23. Doch danach war alles wie zu Beginn des Spiels: ein starker Georg Grozer und druckvolle Aufschläge auf Seiten des Moerser SC führten zur ersten Saisonniederlage des TSV. Mihai Paduretu ist deswegen aber nicht „übertraurig“, er sehe Moers gleich nach Düren und Friedrichshafen. Lange Zeit zum Ärgern bleibt ihm sowieso nicht. Bereits am Mittwoch sind die Hachinger beim Aufsteiger in Delitzsch zu Gast. Am Sonntag folgt das Heimspiel gegen VCO Berlin. Zwei vermeintlich schwache Gegner und der TSV-Coach warnt, dass es in Delitzsch unangenehm zu spielen sei. Gerade, weil dann Ben Ibata nicht mehr für den TSV dabei ist. Erstmals nach seiner Verletzung bestritt der 19-jährige Gerrit Zeitler gegen den Moerser SC wieder ein Spiel und soll nun in Delitzsch in der Startformation stehen. Auch, wenn es schwer werden sollt, das Ziel hat Paduretu für die TSV-Jungs klar vorgegeben: aus den nächsten drei Spielen sollen sechs Punkte her.

Von: Hannah Ziegler