...oder besser gesagt Kerker-Cup, so der Name des Schwabmünchener Turniers, dass die Hachinger im Rahmen der Saisonvorbereitung beehrten. Mit Blick auf die Kabinen war auch schnell klar, wie das Turnier zu diesem Namen kommt, auch wenn Bunker-Cup da tatsächlich noch akkurater gewesen wäre.

In der Vorrunde bekamen es die auf vielen Positionen (Bericht folgt) veränderten Hachinger mit dem letztjährigen Ligakonkurrenten TSV Königsbrunn, der VSG Isar-Loisach, sowie dem Schweizer Team aus Reutlingen zu tun. Gespielt wurden je 20 Minuten und nach einem sehr wohlwollenden Aufwärmprogramm ("dann lauft mal 5 Runden um die Halle") startete man gegen Königsbrunn mit Wunderlich auf der Zuspielerposition, Bauer/ Beller auf Aussen, Mechlem/Bojar über Mitte, Kessler Diagonal, sowie Anders als Libero. Kaum hatte der Trainer das Wort "mögliche Abstimmungsprobleme" ausgesprochen, da zeigten sich diese auch schon auf dem Spielfeld. Glücklicherweise ging es da den Königsbrunnern nicht viel besser, so dass das Team von Trainer Schneider sich zum Ende mit druckvollen Angriffen und einer guten Feldabwehr einen 5 Punkte-Vorsprung zum Schlusspfiff bei 28:23 sichern konnte.

 

Im nächsten Spiel gegen Isar Loisach hatte man sich nun mit Herberger anstelle Wunderlich auf der Stellerposition vorgenommen, die Leistung weiter auszubauen, was jedoch zunächst daran scheiterte, dass es ganze 5 Anläufe dauerte, bis man begriff, das der Ball beim Aufschlag zum Punktgewinn auch über das Netz muss. Zwar konnte man sich zur Mitte noch einmal herankämpfen, schlussendlich war das Spiel nach 20 Minuten auch wegen einiger Unsicherheiten knapp verloren.

Sekt oder Selters war also die Devise, wollte man nicht in die untere Gruppe der Turnierteilnehmer rutschen, musste ein Sieg her.  Mir derselben Formation wie gegen Königsbrunn trat man nun gegen die spielstärkste Mannschaft der Gruppe an. Und jetzt drehten die Hachinger mächtig auf. In allen Belangen verbessert, setzte man sich ab dem 8:8 sehr deutlich ab. Den guten Aufschlägen und den immer wieder vor allen Dingen über die Diagonalposition druckvollen Angriffen hatten die Schweizer rein gar nichts entgegenzusetzen, so dass man  sich am Schluss überdeutlich durchsetzte und somit den Gruppensieg errang.

In der Zwischenrunde warteten nun UNOV (United Nasen of Volleyball [sic!]) und die spielstarken Österreicher aus Inzing. Die im letzten Spiel gezeigte Leistungssteigerung wurde konsequent fortgeführt, und im Zuge dessen kam UNOV unter die Räder. Nun folgte gegen Inzing ein Spiel auf hohem Niveau, in dem die Hachinger dem österreichischen Regionalligisten auf Augenhöhe begegneten und sogar die ersten 15 Minuten für sich entscheiden konnten. Insbesondere über die Mitte feuerte Korbinian Mechlem durch Wunderlich hervorragend in Szene gesetzt wahre Geschosse ab, dass nicht nur der gegnerischen Feldabwehr Hören und Sehen verging. Lange führten die Hachinger auch im zweiten Durchgang, ehe sich Inzing zum Schluss auf 4 Punkte absetzte. Leider hatte man somit die Teilnahme um die Finalrunde der besten 4 verspielt und das nur um einen läppischen Punkt. Eine gewisse Enttäuschung ließ sich nicht verbergen. Zwar hatten die Hachinger sich im Verlaufe des Tages sukzessive gesteigert, und insbesondere gegen Inzing ein sehr gutes Spiel gemacht, aber das Erreichen der Finalrunde der besten 4 wäre doch noch besser gewesen.

Somit standen am nächsten Tag die Platzierungsspiele um die Plätze 5-8 an. Am nächsten Morgen ließ Trainer Schneider keinen Zweifel daran, dass es genauso weitergehen sollte. Trotz freucht-fröhlichen Abends in der Gesellschaft diverser Löschzwerge ging es ans aufwärmen, diesmal gnädigerweise nur mit 4 Hallenumrundungen. Zuspieler Wunderlich war unterdes abgereist, so dass Gerti nun fest zuspielte. Dafür war Neuzugang Pascal mittlerweile angereist, der im ersten Spiel, wieder gegen Isar-Losach, seine Qualitäten als Aussenangreifer unter Beweis stellen konnte. Hatte man am Vortag noch eine schmerzliche Niederlage gegen diese Mannschaft hinnehmen müssen, so fegte man die sichtlich vom Vorabend geräderten Loisacher kurz und schmerzlos (zumindest für die Hachinger) vom Feld. Somit stand das Spiel um Platz fünf gegen den Vorjahressieger Weißenburg an. Diese waren deutlich stärker einzustufen als die Loisacher, so dass zum Schluss nocheinmal ein forderndes und spannendes Match zu erwarten war. Vorher jedoch erreichte die Stimmung der Hachinger dank diverser Indereien (sic!) einen neuen Höhpunkt (Zitat Stefan: "ich glaub ich trainier ne A-Jugend"), so dass es gut gelaunt in das letzte Spiel ging. Hier waren die Weißenburger zwar zu Startbeginn auf Augenhöhe, ehe die Hachinger dank guter Aufschläge und deutlicher Lufthoheit den Sack zumachten, und sich zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährdet, den fünften Sieg im siebten Spiel einfuhren.

Fazit: Über das Turnier hinweg war eine deutliche Leistungssteigerung von Spiel zu Spiel zu erkennen, allerdings wäre Platzierungstechnisch einiges mehr möglich gewesen. Besonders hervorzuheben ist die positive Grundstimmung in der Mannschaft, ein Umstand der so im Vorjahreszeitraum nicht vorlag. Nun geht es noch ins Trainingslager, ehe es im November zur ersten Standortbestimmung in der Liga vor heimischem Publikum kommt. Das Turnier kann hierfür als erster (positiver) Richtungsschuss gewertet werden.