Die japanischen Budo-Sportarten Aikido und Judo sowie koreanisches Taekwon-Do und Hapkido waren beim traditionellen Lehrgang „Blick über den Tellerrand“ Ende Oktober beim TSV Unterhaching e.V. vertreten.

Als Dozenten fungierten Norbert Frank (5.Dan Aikido), der diesen Lehrgang organisierte, Jürgen Englerth (6.Dan Taekwon-Do), Bruce Ham (5.Dan Taekwon-Do) sowie Karl-Heinz Reisach (2.Dan Taekwon-Do), der als langjähriger Judotrainer die abschließende Judoeinheit gestaltete. Gemeinsames Thema war „Fassen bzw. gefasst werden“. Dabei wurden speziell im Aikido Angreifer  durch  elegante Wurftechniken zu Boden gebracht. Neben der sportlichen Komponente spielte bei den verschiedenen Disziplinen aber auch der Bereich Selbstverteidigung eine Rolle. Die psychologische Wirkung, einen Angreifer als Opfer aktiv zu fassen, darf nicht unterschätzt werden, so Großmeister Jürgen Englerth in seiner Einheit des traditionellen Taekwon-Do. Schließlich löst man sich durch einen konsequenten Griff aus der Opferrolle, signalisiert Abwehrbereitschaft und hat dadurch einen idealen Einstieg, um die Bewegungsenergie des Gegners aufzunehmen und in eine Abwehrtechnik zu überführen. Im traditionellen Taekwon-Do spielt das „Greifen“ zwar weniger eine Rolle, im Rahmen der diesbezüglich gelehrten Selbstverteidigung (Hosinsul) dient es aber häufig als Einstieg zur Abwehr von Angriffen mittels Schlag- und Tritttechniken. Dass ein kleiner Aufwand große Wirkung zu erzielen vermag, bewies Großmeister Bruce Ham. Er widmete sich im Rahmen der Hapkido-Einheit speziell dem Thema Fingerhebel. Er stellte Hapkido dabei als koreanische Kampfsportart dar, die neben zahlreichen Hebeltechniken auch Schläge und Tritte aus dem Taekwon-Do sowie Würfe aus dem Aikido oder Judo kennt

In der Sportarena von Unterhaching fanden sich in diesem Jahr wieder zahlreiche Interessierte aus verschiedenen Kampfsportarten ein, um die gezeigten Techniken ausgiebig zu üben. Die Vorstellung unterschiedlicher Kampfsportdisziplinen vor dem Hintergrund der für die jeweilige Kampfkunst geistigen Komponente bildete auch in diesem Jahr wieder einen Schwerpunkt des dank disziplinierten Trainings verletzungsfreien Lehrgangs. Wer sich für die einzelnen Kampfsportarten interessiert, ist zu einem Probetraining jederzeit willkommen. Die Dozenten freuen sich auf eine Fortsetzung der Tradition im nächsten Jahr und bedanken sich bei allen Anwesenden für ihre engagierte Teilnahme.