Am letzten Kampftag der Landesliga ging es für die Judowölfe TSV Unterhaching am 15.6.2013 zu den Red Sox DJK Ingolstadt. Der Vorjahreszweite hatte es sich zum Ziel gesetzt, sich noch vor die Kämpfer von Nippon Passau zu schieben, so dass den Judowölfen eine sehr stark besetzte Mannschaft der Oberbayern gegenüberstand.

Bei den Hachingern war das Schwergewicht leider unbesetzt. Franz Sommer zwar dabei, aber durch eine Sprunggelenksverletzung nicht kampffähig, und bei Etibar Biller setzte ein defektes Abgasventil am Auto der Anreise von Memmingen aus ein Ende. Ansonsten konnte man nahezu aus dem Vollen schöpfen.

Andreas Bauhofer (-73kg) eröffnete die Begegnung für die Hachinger, musste sich aber Martin Okroy geschlagen geben. Im Gegenzug sorgte Stefan Friedenberg gegen Han-See Kang mit Ippon für den Ausgleich. Markus Wutz (-81kg) brachte dann sogar die Hachinger kurzzeitig in Führung. Der Braungurt erwischte Jens Keidel (5. Dan) mit O-uchi-gari (Innensichel). Sein Bruder Maxi unterlag nach starkem Kampf gegen Lukas Brandstetter. In der Klasse -90kg konnte sich Ingolstadt dann einen Zwei-Punkte-Vorsprung herausarbeiten, den der wie immer zuverlässige Andreas Will (-66kg) durch Ippon-Sieg nach 3 Minuten gegen Dimitrias Tsenidis auf 4:3 verkürzen konnte. Die weiteren Punkte dieser Runde gingen an Ingolstadt, so dass es zur Halbzeit 7:3 stand.

Viele taktische Optionen blieben den Hachingern um Teamchef Andreas Hofreiter und Kapitän Sebastian Breintner nicht, zumal sich Andi Bauhofer im ersten Durchgang verletzt hatte und Maxi Wutz im ersten Durchgang zu viel Kraft gelassen hatte. Also kam der junge Nepomuk Unger in der Klasse bis 73kg zum Zug. In einem ausgeglichenen und spannenden Kampf mit vielen Wertungen musste er sich sieben Sekunden vor Schluss gegen Alexander Schneider geschlagen geben. Sebastian Breintner (vor dem Aufstieg der Hachinger selbst jahrelang für Ingolstadt auf der Matte) traf dann auf Martin Okroy. Da keiner von beiden wirklich einen Fehler machte kam es zu einem leistungsgerechten Unentschieden. Drei weitere Siege der Ingolstäder brachten die Vorentscheidung, bevor Philipp Wartenberg noch einmal zeigte wozu er in der Lage ist und sich nach gut einer Minute mit zwei Waza-ari den Sieg holte.

Nach zwei weiteren Niederlagen in der Klasse -66kg war es dann an Teamchef Andreas Hofreiter, die Saison für die Judowölfe abzuschließen. Abgewogen -90kg trat er gegen Michael Deindl an. Lange Zeit war es ein spannender und ausgeglichener Kampf. Diverse Soto-maki-Komi-Ansätze, einem Wurf bei dem der Werfende versucht seinen Partner einzurollen und die eigene Masse nutzt, konnte der Hachinger abwehren und selbst mit Angriffen Deindl in Schwierigkeiten bringen. Nach etwa dreieinhalb Minuten konnte Hofreiter dann zunächst dem Druck Deindl nicht vollständig standhalten, das aus dem daraus folgenden Kampfstil zwingende Shido für abgebeugte Kampfhaltung war die Folge. Man konnte den Eindruck gewinnen, es würde selbst dem Kampfrichter leid tun es geben zu müssen. Da dies aber noch keine Wertung für den Ingolstädter bedeutete, stand es weiter Unentschieden. Ein weiteres Shido jedoch hätte eine Wertung bedeutet und so griff Hofreiter an als er merkte, dass die Kraft nachließ und ein zweites Shido bald nicht mehr zu vermeiden gewesen wäre. Dies nutzte Deindl zum Konter und holte sich den Sieg.

Am Ende stand es somit 4:15 aus Sicht der Judowölfe. Sie stehen am Ende der Saison somit auf Platz 8 mit 0:14 Punkten. Ob das zwingend den Abstieg aus der Landesliga bedeutet, steht hingegen noch nicht fest. Denn zunächst muss geklärt werden, ob sich durch Auf- und Abstiege in den höheren Ligen nicht ein freier Platz ergibt, zumal in der Bayernliga zwei Nordteams auf den Abstiegsrängen sind. Sicher wird man dies jedoch erst im Herbst wissen, wenn die Bundesligen abgeschlossen sind. So bleibt den Hachingern ausreichend Zeit zu überlegen, ob man einen solchen potentiellen Platz wahrnehmen würde und die dafür notwendigen Verstärkungen zu suchen. So waren manche Gewichtsklassen noch nicht mit ausreichend Reserven bestückt, was für eine weitere Saison zwingend geändert werden müsste. Sollte dies gelingen, muss versucht werden, die Mannschaft zusammen zu halten, die sich oft konkurrenz-, wenn auch leider noch nicht siegfähig, aber immer als geschlossene Mannschaft präsentiert hat.