Am 02.07.2016 empfingen die Judowölfe TSV Unterhaching die Reserve des Bundesliga-Rekordmeisters Abensberg. Offensichtlich eine klare Angelegenheit, doch auch die Niederbayern hatten schon einmal gepatzt, gegen Lenggries unterlagen sie genauso haoch, wie es den Hachingern widerfahren war. Auf dem Papier also doch nicht so klar? Doch, denn am Ende stand es 7:13 aus Sicht der Unterhachinger zum Abschluss einer unbefriedigenden und oft nicht nachvollziehbaren Saison.

Den Auftakt gegen Abensberg machte die Klasse -73kg und während sich Dominic Wurzer nach voller Kampfzeit gegen Dominik Ennerst knapp auf grund einer yuko-Wertung (beide Kämpfer hatten jeweils ein Waza-ari erzielt) geschlagen geben musste, kam Pascal Benning gegen Stefan Schmautz zu einem kampflosen Sieg, da der Abensberger verletzungsbedingt nicht kämpfen konnte.
Die nächsten vier Punkte gingen dann wieder an Abensberg, bevor im Schwergeicht sowohl Andreas Mayer gegen Michael Reinhold wie auch Klaus Aehlig gegen Thomas Pohle punkten konnten. In der Klasse bis-90kg dann wieder die Siege für die Niederbayern und damit ein 3:7 zur Halbzeit.
In Runde zwei machten die Hachinger kleiner taktische Umstellungen, Stefan Hilden holte sich so den Punkt gegen Stefan Schmautz, Benning unterlag gegen Ennerst. Weitere vier Punkte in Folge für die Abensberger entschieden die Begegnung vorzeitig, bevor zunächst Andreas Hofreiter gegen Thomas Köthe, Andreas Mayer gegen Thomas Pohle und Marc Schäfer gegen Jan Wenning (durch den mit nur 11 Sekunden schnellsten Ippon des Tages) das Hachinger Punktekonto immerhin noch auf sieben Punkte nach oben schraubten. David Hocheder schonte angesichts des bereits entschiedenen Kampfes gegen Markus Tuscher seinen angeschlagenen Fuß und gab die Begegnung kampflos ab.
Am Ende damit ein klares 7:13 (70:125) für die Abensberger.
Da es der PSV München schaffte gegen ein Pallinger Team zu verlieren, das zumindest nicht stärker war, als das Aufgebot, das die Hachinger drei Wochen zuvor mit 6:14 besiegt hatten, rutschten die Judowölfe am Ende noch auf Platz 8 der Tabelle ab. Was das für den Klassenerhalt bedeutet, kann jetzt aber noch nicht gesagt werden. Vor Saisonbeginn hatte der PSV München verlautet, es werde seine letzte Saison sein, auch Bayernliga-Meister Bushido Amberg denkt wohl an eine Auflösung des Teams, so dass trotz zweier Südteams am Ende der Bayernliga (SF Harteck und Kodokan München) ein Verbleib in der Liga denkbar erscheint. Auch ist nicht klar, ob überhaupt ein Aufsteiger aus den vier Südbezirken in die Landesliga möchte, für München hätte das zweite Team der Judowölfe, nominell vom SC Armin München, als verlustpunktfreier Bezirksliga-Meiser das erste Aufstiegsrecht. Da hier jedoch viele Unterhachinger Kämpfer ihr Zweitstartrecht wahrnehmen, würde dies nicht genutzt, wenn es zu einem Abstieg der Hachinger führen würde. Und nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob und welche Auswirkungen die angedachte Reform der Judo-Bundesligen haben könnte, die wohl mit einer Auflösung der Regionalliga verbunden sein könnte. Wie heißt es doch so schön: Der Vorhang fällt und alle Fragen offen.