Taekwon-Do 

Taekwon-Do ist eine traditionelle koreanische Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung.

Der Begriff

Das Wort "Taekwon-Do" setzt sich aus drei Silben zusammen:

  • Tae: Fuß/Fußtechnik
  • Kwon: Faust/Handtechnik
  • Do: Weg/Lebensweg

Mögliche Übersetzungen des Wortes "Taekwon-Do" sind also "Der Weg des Fuß- und Faustkampfes" oder "Der Weg, mit Fuß und Faust zu kämpfen".

Wer kann Taekwon-Do machen?

Generell ist jeder bei uns im Training willkommen. Die Kindertrainings werden für Kinder ab einem Alter von 6 Jahren angeboten, bei jüngeren Kindern ist die Teilnahme nur nach Absprache mit den Trainern möglich.

Wann darf ich Taekwon-Do einsetzten? 

Taekwon-Do darf ausschließlich zur Verteidigung eingesetzt werden. Dies ist dann gerechtfertigt wenn das Leben oder die Gesundheit des Taekwon-Doin oder einer anderen Person in Gefahr ist.

Ziele des Taekwon-Do

Taekwon-Do basiert auf fünf Zielen und Prinzipien:

Höflichkeit (Ye-Ui)

Höflichkeit beschreibt den respektvollen Umgang mit allen anderen Menschen.
Taekwon-Doin zeichnen sich durch Höflichkeit innerhalb und außerhalb des Dojangs aus.

Integrität (Yom-Chi)

Integrität bedeutet Rechtschaffenheit und umfasst Tugenden wie Ehrlichkeit und Loyalität.

Durchhaltevermögen (In-Nae)

Gemeint sind neben körperlicher Ausdauer vor allem mentale Ausdauer und Geduld.

Selbstdisziplin (Gul-Ki)

Zur Selbstdisziplin gehört neben regelmäßigem Training auch die Kontrolle der eigenen Aggressionen. Taekwon-Doin sind friedliche Menschen, sofern sie nicht angegriffen werden.

Unbezwingbarkeit (Baekjul-Bool-Gul)

Unbezwingbarkeit beschreibt den Umgang mit scheinbar unüberwindbaren Hindernissen. Taekwon-Doin sollen Hindernisse wie beispielsweise schwere Verletzungen, Enttäuschungen oder Schicksalsschlägen überwinden.

Die Formen (Hyongs)

Im Taekwon-Do gibt es verschiedene Formensysteme. Während bei anderen Vereinen Pumsae oder Teul gelaufen werden, üben die traditionellen Taekwon-Doin des TSV Unterhaching die Hyongs des Chan-Hong-Systems.
Die Hyongs sind festgelegte Bewegungsabläufe und stellen Kämpfe gegen imaginäre Gegner dar. Gleichzeitig dienen sie als "Lexikon des Taekwon-Do", da sie den Großteil aller Techniken sowie wichtige Prinzipien des Kampfes beinhalten.
Hier eine Übersicht über die 20 Formen des Chan-Hong-Systems:

# Name Bedeutung
1 Chon-Ji "Himmel und Erde"
2 Tangun Tangun war der Legende nach der Gründer von Korea
3 To-San To-San war ein koreanischer Patriot und Freiheitskämpfer
4 Won-Hyo Won-Hyo war der Mönch, der den Buddhismus nach Korea brachte
5 Yul-Kok Yul-Kok war ein Philosoph und Gelehrter
6 Chun-Gun Chun-Gun war ein koreanischer Patriot
7 Toi-Gye Toi-Gye war ein Gelehrter
8 Hwa-Rang Die Hwa-Rang galten als die koreanischen Samurai
9 Chung-Mu Chung-Mu war ein Admiral und soll das erste gepanzerte Schlachtschiff erfunden haben
10 Gwang-Gae Gwang-Gae war ein König
11 Po-Eun Po-Eun war ein treuer Untertan des Königs
12 Gae-Baek Gae-Baek war ein General
13 Yu-Sin Yu-Sin war ein General
14 Chung-Chang Chung-Chang war ein General
15 Ul-Ji Ul-Ji war ein General
16 Sam-Il Sam-Il heißt 1. März. Dies ist der koreanische Nationalfeiertag
17 Ko-Dang Ko-Dang war ein Patriot und Freiheitskämpfer
18 Choi-Yong Choi-Yong war ein Patriot, Premierminister und Oberbefehlshaber der Streitkräfte
19 Se-Jong Se-Jong war der König, der das koreanische Alphabet erfand
20 Tong-Il "Wiedervereinigung": Steht für die Entschlossenheit, Korea wieder zu vereinen


Neben den Formen des Chan-Hong-Systems werden außerdem vier zusätzliche Formen gelaufen:

Name Bedeutung
Saju-Chirugi
(Kreuzform Untenblock)
"Fauststoß in vier Richtungen"
Saju-Makki
(Kreuzform Obenblock)
"Block in vier Richtungen"
Bassai Hyong
(Bal-Sek Hyong)
"Auswahl der besten Mittel"
Naihanchi Hyong
(Tscheolgi Hyong)
"Eiserner Reiter"


Die beiden Kreuzformen stellen Vorübungen zu den Hyongs dar und sind die ersten Formen, die ein Taekwon-Doin lernt.
Bassai und Naihanchi Hyong gehören zu den ältesten bekannten Formen und werden auch in anderen Kampfkünsten geübt. Sie dienen als Grundlage für die Schwarzgurt-Hyongs.

Der Taekwon-Do Anzug (Dobok)

Der Dobok besteht aus einer Hose, einem Oberteil und dem Gürtel (Ty).
Hose und Oberteil sind dabei weiß, was einerseits die Gleichheit aller Taekwon-Doin und andererseits Reinheit symbolisiert: So wie der Dobok sauber gehalten werden muss, muss der Taekwon-Doin auch seine Techniken und seinen Charakter sauber halten.

Graduierung und Gürtelfarben

Die Farbe des Gürtels beschreibt die Graduierung des Taekwon-Doin. Die Farben folgen dabei größtenteils der Symbolik einer wachsenden Pflanze:

Graduierung Farbe Symbolik
10. Kup weiß Ein unbeschriebenes Blatt Papier -> der Schüler kann noch viel lernen
9. Kup weiß-gelb  
8. Kup gelb Der Boden in den der Samen gepflanzt wird
7. Kup gelb-grün  
6. Kup grün Die junge Pflanze, die aus dem Boden wächst
5. Kup grün-blau  
4. Kup blau Der Himmel, dem die Pflanze entgegenwächst
3. Kup blau-braun  
2. Kup braun Die Rinde des Baumes. Die Pflanze ist stark geworden
1. Kup braun-schwarz  
1. - 9. Dan schwarz Die Summe aller Farben


Bei den Kups handelt es sich um die Schülergrade, sie lassen sich anhand der Gürtelfarben unterscheiden.
Bei den Dans handelt es sich um die Meistergrade, sie lassen sich nicht anhand des Gürtles unterscheiden.