Breitensport

Wie bei der Bergsportabteilung liegen die Wurzeln der Ski- und Freizeitabteilung in der menschlichen Freude bei der sportlichen Betätigung im Schnee. Adi Stark führte im Winter 1970/71 vereinsinterne Skikurse durch, zu denen sich über 600 Kinder meldeten. Auch die ab 1979 angebotenen Jugend- und Erwachsenenkurse wurden begeistert angenommen.

All die winterlichen Sportarten bedurften gründlicher Vorbereitung. Darum wurden 1970 erstmals Skigymnastikstunden angeboten. Weil aber ein sportlich ausgefüllter Sommer die beste Gewähr für gleich bleibende Leistungsfähigkeit ist, begann die Ski- und Freizeitsportabteilung die Kondition ihrer Mitglieder auf Wanderungen, Bootfahrten und Radtouren zu trainieren.

Weil es zwar Freizeit gibt, aber keinen Freizeitsport, wurde dieser Abteilungsname alsbald aus dem Sprachgebrauch des TSV verbannt. Wegen der vielen Aktivitäten der TSV-ler fand Adi Stark den Begriff ,,Breitensport“ weitaus zutreffender. Ob draußen oder drinnen, zu jeder Jahreszeit halten sich Breitensportler fit für das umfangreiche Angebot ihrer Abteilung. Breitensportler sind keine Spezialisten, sondern Menschen, die über Vielseitigkeit den sportlichen Ausgleich suchen. Turnvater Jahn hat nicht gesagt „immer höher, immer schneller“, sondern ,,frisch, fromm, fröhlich, frei"! Diese Worte sind nach wie vor aktuell.

Und was bietet die Breitensportabteilung demnach an? Ski fahren, Langlauftouren, Wandern, Berg steigen, Fluss wandern, Reiten, Rad fahren - Joggen und Walking!

Beispiele hierfür bieten einige Unternehmungen der letzten Jahre:

  • Skilanglauftouren durch die Berge Norwegens, durch das Riesengebirge und durch den Schweizer Jura
  • Große Skisafaris in die Schigebiete des Wallis, Engadin, in der Brenta, in den Karnischen Alpen, der Silvretta und den Davoser Bergen
  • Radtouren durch Dänemark, Tschechien, Polen, Italien und auf den berühmten Radwanderwegen entlang der Weser und Elbe
  • Wandern auf Böhmweg und Pandurenweg, entlang des Gardasees, durch die Inseln Mallorca, Gomera und El Hierro sowie auf dem Jakobsweg
  • Bootwanderungen auf den Flüssen Donau, Inn, Salzach, Kocher, Pegnitz, Main, Regen, Regnitz und Naab
  • Bergtouren zu vielen bekannten und unbekannten Gipfeln nördlich und südlich unserer Alpen
  • Reittouren durch die wilde Toscana, durch die polnischen Beskiden, durch die Berge des Trentino und mit Haflingern durch Südtirol
  • Sportlich zu fernen Zielen ging es nach Äthiopien, Argentinien, Neuguinea, Hawaii, Ecuador, auf der Seidenstraße nach Peking, nach Japan und Jordanien

Diese Vielfalt an Unternehmungen bereichert unseren großen TSV und gibt ihm neben dem Spitzensport auch den hohen Stellenwert eines Breitensport-Vereins.

Damengymnastik

Die Anfänge der Damengymnastik lassen sich bis ins Jahr 1925 zurückverfolgen, als der „Turnverein Hachinger Tal“ auch Frauen in seine Reihen aufnahm. Gymnastische Übungen gehörten wie leichtathletisches Training zum Turnerinnen-Alltag. Die Damenriege half gleich bei der Ausgestaltung der Turnhalle und schwang hier auch in eisiger Kälte Stab und Keule. Nach dem Krieg fand sich schnell wieder eine Gruppe zusammen, die Josefine Hahn mit einer Fülle von Ideen weit über die Grenzen Unterhachings bekannt machte.

Über 20 Jahre lenkte sie allein die Damenriege, bis mit dem sprunghaften Wachsen Unterhachings auch der Zustrom zu den Turnstunden anstieg.1968 betreute Margot Ziegler ein Jahr lang die Damen; seit 1969 setzt Ursula Staudter neue Akzente in der Damengymnastik. Anny della Torre organsisierte und verwaltete, behielt den Überblick über die vielköpfige Damenschar und entlastete damit die Übungsleiterinnen. Der Andrang zu den Gymnastikstunden hielt weiter an, so dass mit der Eröffnung der Dreifachturnhalle und der Einstellung weiterer Übungsleiterinnen der permanenten Überfüllung begegnet werden konnte. Bei der Sportpalette zur Einweihung der Hachinga-Halle 1973 zeigte Ursula Staudter mit 70 hauteng in rosa und lindgrün gekleideten Sportlerinnen zum ersten Mal öffentlich gymnastische Übungen zu moderner Musik. Dieser Auftritt war auch die Geburtsstunde der „Show-Tanz-Gruppe“, die den Ruhm des TSV bei Sportlerehrungen des Landkreises und Partnerschaftsfeiern mehrte. Lang bevor die Aerobic-Welle Deutschland überschwemmte wurden Elemente dieser Gymnastikmode schon in den Übungsstunden praktiziert. Jedenfalls füllten sich zu dieser Zeit die Turnhallen zusätzlich. Aber auch die traditionelle Gymnastik behielt ihren Stellenwert: 1977 erwarben 14 Damen das Deutsche Gymnastikabzeichen in Bronze und Silber. 

Am 10. 02.1983 bekamen die Damen endlich den Abteilungsstatus. In die Gründungsversammlung platzte Barbara Bohner zufällig hinein und wurde sofort zur Abteilungsleiterin gekürt. Seitdem bemüht sie sich, den vielfältigen Interessen gerecht zu werden. Die Gymnastikstunden bieten eine breite Palette freizeitsportlicher Aktivitäten, die von Hausfrauen-Volleyball über Gymnastik nach modernen Rhythmen, Jazztanz, Fitness-Gymnastik bis hin zu Aerobic-Mix reichen. Durch dieses attraktive Angebot finden fast alle sportlichen Unterhachingerinnen - auch eine Vielzahl aus der Stadt und den Nachbargemeinden - Entspannung, körperlichen und musischen Ausgleich - und so soll es die nächsten Jahre auch bleiben. Die langjährigen Übungsleiterinnen führen mit Elan und viel Spaß an der Bewegung zu einer ausgezeichneten Kondition.

 

Gesundheitssport

Nach verschiedenen Sportfachgebiete noch eine Zusatzausbildung hatten. Weiterhin mussten Ärzte gewonnen werden, weil im Koronarsport immer ein Arzt zugegen sein muss. Das war nicht so einfach, denn jeder hatte natürlich eine Praxis und war am Spätnachmittag nicht abkömmlich. Doch auch diese Hürde konnte genommen werden. Über die Presse wurde auf das neue TSV Angebot aufmerksam gemacht. 

Der Koronarsport begann gleich mit 11 Teilnehmern. Unterdessen ist die Schar so gewachsen, dass daraus eine Übungs- und eine Trainingsgruppe gebildet werden konnte, um die unterschiedliche Belastbarkeit des Einzelnen besser berücksichtigen zu können. 

Es folgte eine Wirbelsäulengymnastik-Gruppe, die sich  auf 4 (5) vermehrte. Danach bildeten sich eine Rehabilitations- und zwei Osteoporosegruppen. 

Für Kinder mit Haltungsschäden stellten wir eine Eltern-Kind-Gruppe zusammen, die speziell auf die Behebung von Haltungsschäden ausgerichtet ist. 

Alle Gruppen zeigen, wie wichtig für die Menschen in Unterhaching und Umgebung diese Einrichtungen sind, wie gesundheitsfördernd dieser spezielle Sport ist. Der Erfahrungsaustausch untereinander, ein Gespräch mit dem Arzt oder einer Übungsleiterin und auch das gesellige Beisammensein hilft darüber hinaus, die eigenen Ängste abzubauen, die durch die verschiedenen Krankheiten entstanden sind.

 

Seniorensport

Mit einer Anzeige in den TSV-Vereinsnachrichten im Frühjahr 1976 wurden Damen und Herren ab 55 Jahren zwecks Aufbau einer Seniorensportgruppe gesucht. Eine anfangs noch kleine Schar hielt Herr Lansche mit Ballspielen körperlich fit. 1977 übernahm die ehemalige Sportlehrerin Irmgard Schramm die Gruppe, die sich aufgrund des vielseitigen Sportprogramms rasch vergrößerte. Im Hinblick auf die wachsende Zahl älterer Menschen in Unterhaching entwickelte die Vorstandschaft des TSV Unterhaching ein ausbaufähiges Seniorenprogramm. Ein erster Schritt war 1989 die Aufwertung der Seniorengruppe zur Abteilung, wodurch die Interessen bei Delegiertenversammlungen und im erweiterten Vorstand besser vertreten werden können. 

Derzeit beteiligen sich rund 75 Damen und Herren an den von Ursula Gallist geleiteten Übungsstunden. Abwechslungsreiche Spiel- und Gymnastikstunden mit rhythmischer Musik, Bodenübungen und Gemeinschaftstänze zählen zum niveauvollen Programm am Montagmorgen. Danach werden die Ziele der Wanderungen oder Radtouren besprochen, die Korbinian Rothwinkler jeden Dienstag organisiert. Diese Unternehmungen fördern in hohem Maß den kameradschaftlichen Zusammenhalt der Senioren. Freitags treffen sich noch die begeisterten Federballspieler in der Hachinga-Halle.