2024 feiert die Sportart Breaking ihre Premiere bei den olympischen Sommerspielen in Paris, wo auch die Athlet*innen des Deutschen Tanzsportverbandes DTV an den Start gehen sollen. Jede Nation wird ihre 3 besten Breaker nach Paris schicken, auch für den TSV Unterhaching besteht die Chance einer Teilnahme.

Am Wochenende trainierte der Kader des Tanzsportverbandes in der Bayernwerkarena in Unterhaching, um sich mit Thomas Stark, dem Breakdance Beauftragten des DTV, intensiv auf die nächsten Wettbewerbe vorzubereiten. Mit Serhat Perhat, genannt SAID, der bei der German Championship im April den 4. Platz belegte, ist die Tanzsportabteilung des TSV Unterhaching ebenfalls im Kader vertreten und hofft natürlich mit ihm auf ein Ticket zu den olympischen Spielen.

Wir haben die Gelegenheit genutzt, mit Thomas Stark über einige Hintergründe des Breaking zu sprechen. „Breaking ist ein Teil der Hip-Hop Kultur und dadurch nicht einfach nur ein Sport. Breaking, oder besser gesagt Hip-Hop, ist für viele B-Boys und B-Girls ein Teil ihres Lebens. Diese Kultur bringt Menschen zusammen, die die gleiche Leidenschaft haben, und lässt weltweit einen Austausch stattfinden. Zudem ist Breaking eine Kunst, bei der Du Dich frei auslassen kannst und bei der Deine Kreativität und Personalität extrem gefragt sind, ebenso natürlich physische Kraft und Musikalität.“ Anders als beim Standard oder den lateinamerikanischen Tänzen gibt es keine festgelegten Figuren und Choreographien. Bei den Wettbewerben – beim Breaking heißen sie battles - geht es vielmehr darum, den Battle Gegner durch eigene Präsenz und Originalität zu übertrumpfen.

Im Prinzip funktioniert ein battle wie ein Frage – Antwort Spiel, bei dem die überzeugendste Antwort den Sieg bedeutet.
Bisher bringen sich die Breakdancer den Tanz meist selbst bei und lassen sich dabei durch andere dazu motivieren, immer neue moves auszuprobieren und für sich selbst weiterzuentwickeln. Dies ist auch das Konzept des Kadertrainings: „Auf diesem Niveau sind Kraft und Technik bereits vorhanden. Es geht darum, sich in der Gruppe inspirieren zu lassen, um im battle noch selbstbewusster und origineller rüber zu kommen.“ Dennoch dürfen natürlich einige praktische und theoretische Einheiten zum perfekten Aufwärmen mit dem Physiotherapeuten nicht fehlen.

Noch trifft sich die Breakdance Szene rund um München zumeist auf öffentlichen Plätzen oder in Jugendclubs. Für Unterhaching bietet sich allerdings jetzt die Chance, als einer von drei Vereinen in Bayern dem Breakdance eine im Verein organisierte Heimat zu bieten, die Bedingung ist für den Weg zu nationalen und internationalen battles. „Die Infrastruktur ist bestens geeignet. Für Breaking braucht man neben der eigenen Leidenschaft nur einen PVC Boden, dann kann es losgehen“.

Das Kaderteam nach dem ersten Training


 


Said vom TSV Unterhaching im „tänzerischen Dialog“

 

Thomas Stark (re.) und Said beobachten einen schnellen Move