Trainer Max Siebold im Interview zur Rückrunde

 

Hallo Max,
ihr seid als Vierter der Bayernliga in die Winterpause gegangen. Nach Abschluss der Hinrunde wart ihr sogar noch auf dem dritten Tabellenplatz - allerdings habt ihr dann das erste Rückrundenspiel vor Weihnachten verloren. Bist du dennoch zufrieden mit der derzeitigen Platzierung und hättest du vor der Saison damit gerechnet?
Max: Hallo Hannah. Hätte mir jemand vor der Saison gesagt, dass wir zu den Top4 gehören werden, hätte ich es sofort unterschrieben. Ich muss gestehen, vor dem Start war ich auch ein wenig nervös, die Liga war mir völlig unbekannt und ich konnte nur schwer einschätzen wie wir im Vergleich zu den anderen dastehen. Das das Team auf alle Fälle konkurrenzfähig ist, haben wir im Vorbereitungsturnier und Testspielen unter Beweis gestellt. Nur wie das Ganze dann im Ligaalltag vom Team umgesetzt wird, war eben abzuwarten. Als Fazit würde ich sagen, dass wir zufrieden sein können mit dem bisherigen Verlauf. Natürlich hätten es drei bis fünf Punkte mehr sein können, aber als Aufsteiger ist das bisher eine sehr gute Ausbeute und eine gute Ausgangslage für die restlichen neun Spieltage.


Wie habt ihr die Zeit nach dem letzten Spieltag verbracht. Habt ihr die Feiertage über trainiert und wie bereitet ihr euch für den Start am Wochenende in Freising (Samstag,17 Uhr) vor?
Max: Wir haben komplett frei gemacht. Ich glaube vor Weihnachten hat man die Belastung der Hinrunde gemerkt. Seit Anfang November war die Mannschaft immer unterwegs und hatten Spiele, dann kam am Ende eine unglückliche Niederlage hinzu. Es blieb jedoch keine Zeit abzuschalten und das auch mal zu verarbeiten, man war jedes Wochenende gefordert wieder Leistung zu zeigen. Dass es nicht immer einwandfrei geklappt hat, hat man dann auch in den Ergebnissen gesehen. Weihnachten kam mir also sehr gelegen: einfach mal nicht in die Halle zu müssen und auch das Team war glaube ich sehr froh darüber. Deswegen sind wir auch erst nach den Feiertagen und Neujahr wieder in die Halle. Das erste Training war darauf ausgelegt, einfach ein bisschen zu spielen um das Gefühl für den Ball wiederzubekommen. Am Wochenende folgte dann noch ein Turnier in Taufkirchen. Auf alle Fälle kann man sagen, dass die Akkus nach den Feiertagen wieder aufgeladen sind. Die Rückrunde kann kommen!

Du trainierst die Damen 1 seit Mitte letzter Saison. Was hat dich dazu bewogen, als Trainer nach Haching zu gehen?
Max: Ganz klar die Herausforderung. Bisher habe ich in Hauptverantwortung ein Team in der Bezirksklasse trainiert. Schon zu Beginn der Landesligasaison haben mich die Mädels gefragt ob ich sie nicht übernehmen will. Zu dem Zeitpunkt wollte ich jedoch nicht die Verpflichtung haben, ein Team durch die Saison zu führen. Aber zur Mitte der Saison hat sich dann das Sprichwort bewahrheitet und es kam anders als man denkt... Ich hatte aushilfsweise ein paar Trainings übernommen und das hat auch recht Spaß gemacht mit dem Team. Jedoch habe ich zunächst erst mal nur ein Training pro Woche übernommen und mir den Job mit Stephi Grub geteilt. Zusammen haben wir dann den Wiederaufstieg in die Bayerliga geschafft.


Ein Grund gleich weiterzumachen?
Max: Der Aufstieg hat natürlich nochmal einen besonderen Anreiz gegeben. Ausschlaggebend war jedoch nicht allein die Liga, sondern auch das Team. Schon während der Saison gab es immer wieder Fragen ob ich nicht weitermachen will und einfach bleibe. Das hat mir die Entscheidung auch erleichtert, ich habe mich in der Mannschaft und dem Umfeld auch sehr wohl gefühlt. Das war dann auch einer der Hauptgründe für die Entscheidung. Zudem hatte das Team auch ein bisschen Glück, da ich selber erst mal eine Pause mit selber spielen machen musste.


Ach dann spielst du gar nicht mehr selbst? Oder geht es mittlerweile wieder? Und wie lässt sich, dass dann vereinbaren, ihr habt ja alleine schon 20 Spieltage?
Max: Doch, doch. Aber diese Saison spiele ich erst mal nur Bezirksklasse. Dort unterstütze ich ein Team mit Jugendspielern. Die Priorität haben natürlich die Spiele von den Hachinger Mädels und ich spiel nur selbst, wenn ich Zeit hab. Das passt schon so, und man muss sich ja auch als Trainer ein bisschen bewegen ;-)


Wie kam es überhaupt dazu dass du Trainer geworden bist?
Max: Angefangen hat es damit, dass ich auf einer WG-Party gefragt worden bin, ob ich nicht mal aushelfen kann. Und aus Aushelfen wurde dann mehr und ich hab dann das Jugendteam ganz übernommen. Um nicht komplett ahnungslos zu sein, habe ich dann den C-Trainerschein gemacht. Das kann ich nur empfehlen, da man viel dazu lernt, nicht nur als Trainer sondern auch spielerisch. Mit Bestehen des Trainerscheins habe ich dann auch mein erstes „eigenes“ Team übernommen. Das ging dann so weiter über den ersten Aufstieg, den B-Schein und Angebote aus anderen Ligen.


Was unterscheidet Training mit einer Herren Mannschaft vom Training mit einer Damen Mannschaft?
Max: Ich habe nie so richtig ein Herrenteam trainiert. Nur in der Jugend habe ich immer mal ein Jungs-Team gehabt oder auch ganz Kleine in Grundschulaktionen. Das kann man nicht Vergleichen. Im Erwachsenenbereich habe ich nur beo dem Damen Erfahrungen gesammelt. Ich habe sofort ein Damenteam übernommen und daran gelernt. Auch als ich meinen B-Trainer gemacht habe, musste ich eine Hospitation bei einem höherklassigen Team nachweisen. Hierfür war ich beim SV Lohhof, wieder bei den Damen. Im Männervolleyball kenn ich nur das, was ich selbst in Trainings als Spieler so mitbekommen habe. Ich finde, der klassische Unterschied ist es, dass es bei Männern öfters kracht als bei Frauen. Was ich jedoch ganz schnell gemerkt habe - was im Training und an Spieltagen ganz wichtig ist - man muss mit Frauenteams anders umgehen, als mit Männerteams. Man darf zwar schon mal laut werden, aber anbrüllen geht meist nie gut. Männer können das schon eher mal ab.


Was würde dein Team über dich als Trainer sagen?
Max: Hm, schwer zu sagen. Ich hoffe doch mal, dass alles super und hervorragend ist ... Aber mal im ernst. Ich glaube mal, die Mädels sind bisher ganz zufrieden mit mir. Sonst würden sie über mich sagen, dass ich Zeit und Nerven opfere, aber nach einem Bier alles wieder gut ist.


Verfolgst du ein bestimmtes Spielkonzept oder machst du die Vorgaben fürs Feingemahlene vom Gegner abhängig?
Max: Also ich natürliche überlege ich mir, was ich mit meinem Kader spielen kann und womöglich noch umsetzbar ist. Zu Beginn der Saison war es mir vor allem wichtig, dass wir als Team schnell zusammen finden und die Annahme stabil steht. Darauf ist der Rest aufgebaut und soll weiter in den nächsten Trainings umgesetzt werden. Kernaussage ist, dass wir dem Gegner unser Spiel aufzwingen und ihn nicht ins Spiel kommen lassen. Das klappt nicht immer, aber es braucht auch immer Zeit. Natürlich schaue ich mir auch die Gegner an. Ich muss ja wissen, was uns erwartet und wie sie so spielen un. Dementsprechend treffe ich die Ansagen fürs Spiel.


Wo glaubst du, werdet ihr am Ende der Saison stehen?
Max: Ich nehme mal an, dass wir unseren Platz unter den Top4 festigen können. Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber auf alle Fälle drinnen.



Foto: Helmut Keiling

TSV-Termine vom Wochenende:

Bayernliga Damen (Samstag, 17 Uhr, Freising):
SC Freising – TSV Unterhaching I

Landesliga Südost Damen (Samstag, 14.30 Uhr, Lohhof):
SV Lohhof III – TSV Unterhaching II

Bezirksklasse 2 Damen (Samstag, 13 Uhr, Oberammergau):
TSV Oberammergau – TSV Unterhaching III
TSG Maisach – TSV Unterhaching III

3. Liga Ost Herren (Sonntag, 16 Uhr, Sportarena):
TSV Unterhaching I – VC Gotha

Landesliga Südost Herren (Samstag, 14.30 Uhr, Sportarena):
TSV Unterhaching II – SV Lohhof
TSV Unterhaching II – SC Freising

Bezirksklasse 3 Herren (Samstag, 14.30 Uhr, Sportarena)
TSV Unterhaching III – SV N München II
TSV Unterhaching III – SV SW München II

Termine 2017

18. - 20. April 2017: Develey Volleyball Camp für 8 – 16jährige
3./4. Juni 2017: Deutsche Meisterschaften U20 (Sportarena, Gymnasium Unterhaching)