TSV gewinnt gegen Zschopau und wird Meister

Als der TSV Unterhaching den Satzball zum 2:0 (25:14, 25:18) verwandelte, gab es kein Halten mehr. Hachings Spielertrainer Dejan Stankovic verbeugt sich vor seinem Team, öffnet die Schnürsenkel und wirft seine Schuhe übers Spielfeld. Er hängt mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga sprichwörtlich die Hallenschuhe an den Nagel.


Zum Saisonende machten es die Hachinger selbst noch einmal spannend. Die Entscheidung, wer Meister in der 3. Liga Ost wird, sollte erst im allerletzten Spiel zwischen dem TSV und den Gästen aus Zschopau fallen. 250 Fans fanden trotz bestem Frühlingswetter den Weg in die Bayernwerk Sportarena, um ihr Team zu unterstützen. Denn den Hachingern fehlte noch ein Punkt – also zwei gewonnene Sätze - zum sicheren Meistertitel und Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Und von Beginn an ließen Stankovics Mannen keinen Zweifel daran, dass sie mit den Sachsen kurzen Prozess machen würden. Seit langem präsentierte sich Unterhaching wieder in Bestform: Eine stabile Annahme, wuchtige Angriffsschläge und ein Block, an dem nicht vorbeizukommen war, führten zu einem deutlichen 25:14-Satzgewinn. Vor allem Stefan Zenger, der nach den Verletzungen von Ben Thom und Vasily Petrov in die Startsechs gerutscht war, wusste mit guter Blockarbeit zu überzeugen.
Auch im zweiten Satz zeigte der TSV gleich, wer Herr im Haus ist. Mit 7:0 gingen die Weiß-Grünen in Führung und ließen sich dabei keineswegs von einer ungewohnten Aufstellung irritieren. Vor allem Stankovic selbst zeigte viel Spielwitz und nahm mit  seiner humorvollen Art die Anspannung von seinem Team. Bereits hier schien der VC Zschopau geschlagen, auch wenn die Gäste den Rückstand zur Satzmitte verkürzen konnten. Doch Haching hielt den Vorsprung souverän und sicherte sich mit 25:18 auch den zweiten Satz, einen Punkt und somit den sicheren Aufstieg in die zweite Liga.
Nun durfte die Hachinger Bank den 3:0-Sieg nach Hause bringen. Das Trainergespann des TSV wechselte auf allen nur möglichen Positionen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zeigten auch die Gebrüder Brandstetter, Wittmer, Grygorczyk und Otterbach ein starkes Spiel und siegten mit 25:22.
Direkt im Anschluss überreichte BVV-Vizepräsidentin Petra Stumpf dem Team die Meisterschaftsurkunde und die Mannschaft bedankte sich bei allen Helfern – vom Ballroller bis hin zu den Offiziellen. Gemeinsam mit den restlichen TSV-Teams, den Sponsoren sowie den 100 Litern Freibier von Hacker Pschorr konnte die Meistefeier in der Bayernwerk Sportarena nun starten.
Eine Entscheidung ist am Sonntag Nachmittag jedoch noch nicht gefallen: ob der Unterhaching in der 1. oder in der 2. Bundesliga antreten wird. „Theoretisch ist sogar beides möglich“, erklärt TSV-Geschäftsführer Mihai Paduretu. Nun heißt es aber erst einmal das Urteil der Volleyball Bundesliga zum WildCard-Antrag der Hachinger abzuwarten. Nicht mehr als Spieler dabei sein wird dann Dejan Stankovic, der nach 18 Jahren Leistungsvolleyball seine Turnschuhe endgültig an den Nagel hängt. Doch für Paduretu steht fest, dass Stankovic weiter Teil der Hachinger Volleyball-Familie bleiben wird. „Ich hoffe, wir werden hier zusammen alt, aber das klären wir alles nach dem Urlaub!“ Und den haben sich die Hachinger Volleyballer redlich verdient.