Spitzenreiter ohne Punkte im Derby

Schwer lastet in der Dritten Liga Ost die Favoritenrolle auf den Schultern der Unterhachinger Volleyballern. Noch vier Punkte trennen den TSV vom sicheren Aufstieg in die zweite Bundesliga. Doch am Samstag verlor das Team von Trainer Dejan Stankovic zum zweiten Mal in Folge. Im Derby gegen den ASV Dachau unterlag der Tabellenführer deutlich mit 1:3 (24:26, 25:21, 14:25, 20:25).

Bereits vor der Partie wusste Dachaus Trainer Martin Carinelli um den psychologischen Vorteils seines Teams: „Haching hat die Sorgen, wir können einfach drauflosspielen“. Dies nutzen die Gäste aus Dachau gleich im ersten Satz. So konnte der Spitzenreiter einen Drei-Punkte-Vorsprung nicht halten, der ASV glich beim 17:17 aus und spielte im Satzendspurt befreit auf. Mit 26:24 sicherten sich die Gäste den ersten Durchgang.

Auch zu Beginn des zweiten Satzes hatten das junge Dachauer Team die Nase vorn. Zwar stand der Hachigner Block gut, wurde vom intelligent spielenden ASV jedoch auch immer wieder zum Punkten benutzt. Haching hielt den Druck auf die Gäste hoch, doch Dachau konnte selbst unter Druck oft punkten. Erst ein Wechsel im Zuspiel – Alex Brandstetter kam beim 5:8 für Georgy Topalov – brachte dem Hachinger Angriffsspiel die nötige Durchschlagskraft. Der TSV erhöhte den Druck im Aufschlag, was trotz hoher Eigenfehlerquote immerhin zu mehr Blockerfolgen führte und die Hausherren konnten sich mit 21:14 erstmals absetzen. Dass der Tabellenführer am Samstag nicht in Topform war, zeigte sich dennoch. Kapitän Stankovic selbst zeigte ungewohnte Wackler in der Annahme und so wurde es zum Satzende nochmals spannend, ehe Haching den Satzausgleich (25:21) besiegelte.

Doch der ASV Dachau hatte sich warmgespielt. Spektakulär wehrte die Jungs um Libero Wanninger die Angriffe des TSV Unterhaching ab. Zur Mitte des Satzes setzen sich die Dachauer ab und Hachings Trainergespann Stankovic / Katanovic reagierte. Nach und nach mussten Rybalko, Alex und Tom Brandstetter sowie Danielowski vom Feld. Doch Haching war weiterhin völlig von der Rolle und verlor deutlich mit 14:25.

Im vierten Satz haderte Stankovic zunächst mit der ersten Schiedstrichterin – was ihm beim 1:3 eine gelbe Karte einhandelte – als auch mit seinem Team und vor allem sich selbst. Doch so sehr der TSV auch kämpfte, es ergab sich das selbe Bild. Die Hachinger Annahme war zu unpräzise, die Angriffe landeten im Dachauer Block oder wurden abgwehrt. Mit 20:25 besiegelte der ASV die erste Heimniederlage des Spitzenreiters. Stankovic fehlt nach der Partie jede Erklärung. „Wir haben gut trainiert, können es derzeit aber nicht umsetzen.“

Nun bleibt Unterhaching nur noch zwei Partien um den nötigen Vorsprung vor dem VC Gotha zu verteidigen, die nur drei Punkte hinter dem TSV liegen. Dabei könnte der VCO Kempfenhausen das Zünglein an der Waage sein. Der Tabellenletzte gastiert am Sonntag (16 Uhr) in der Bayernwerk Sportarena, am letzten Spieltag empfängt das BVV-Nachwuchs-Team dann den VC Gotha. Die Thüringer müssen zuvor noch beim TSV Friedberg ran, während der TSV Unterhaching am letzten Spieltag den Tabellensechsten Zschopau empfängt.



Auch für die Herren 2 des TSV Unterhaching ist die Saison noch nicht zu Ende. Bei einem spannende Saisonfinale in Waldkirchen siegten der TSV mit 3:2 (25:19, 25:21, 23:25, 24:26, 15:13) gegen die Gastgeber sowie im zweiten Spiel deutlich gegen Niederviehbach mit 3:0 (25:14, 27:25, 25:19). Damit sicherte sich die Landesliga-mannschaft den zweiten Platz und tritt am 1. April bei der Relegation zur Bayernliga in Dachau an.