Am Sonntag (13. 12. 2020) tritt der TSV Unterhaching zum Oberbayern Derby gegen die WWK Volleys Herrsching an. Anpfiff ist um 16 Uhr, Zuschauer sind immer noch keine zugelassen.

Nach der Freude über den ersten Sieg und die ersten Punkte der Saison vom letzten Wochenende, wartet nun ein schwerer Brocken auf die Jungs von Patrick Steuerwald. Die Herrschinger haben zwar das letzte Ligaspiel gegen Düren verloren, machen aber trotzdem eine gute Figur in dieser Saison. Sechs Ligasiege bedeuten Rang vier in der Tabelle. Das weiß man natürlich auch in Haching, zumal mit Steuerwald, Roy Friedrich, Benni Sagstetter und Benjamin Suck vier Hachinger bereits unter Max Hauser, dem Trainer der Herrschinger, am Ammersee spielten oder trainierten. „Herrsching hat eine brutale Qualität. Zuspiel und Liberoposition sind mit den Tille-Brüdern eine Bank“, weiß Steuerwald. Auch Herrschings Aus im Pokal schwächt ihre Favoritenrolle am Sonntag nicht: „Klar sind die jetzt enttäuscht, haben eine langes, anstrengendes Spiel mit langer Fahrt in den Knochen. Trotzdem ist Herrsching gegen unser junges Team Favorit.“

Nicht nur das Brüderduell der Tilles gegen die Sagstetters macht die Partie attraktiv, sondern auch das Duell der Liberos. Herrschings Libero Ferdl Tille reifte ab 2006 in insgesamt sechs Spielzeiten in Unterhaching zum Nationalspieler, der jetzige 16jährige Hachinger Libero Lenny Graven wird von vielen schon als sein Nachfolger gesehen. „Die Ähnlichkeit der beiden in der Spielanlage ist frappierend. Ferdl war ein Zocker, eine ähnliche Mentalität hat Lenny auch. Ferdl war 18, als er damals in Haching anfing, Lenny ist sogar erst 16 und spielt erste Liga. Lenny hat noch Baustellen, an denen er arbeiten muss, aber er kann ein Großer werden“, so Steuerwald.

Hachings Coach hofft darauf, gegen Herrsching wieder auf den kompletten Kader zurückgreifen zu können. Zuletzt fehlten dreimal Niklas Brandt wegen Schulterbeschwerden und in Königs Wusterhausen wurden Alex Zahar und Lenny Graven wegen leichter muskulärer Überbelastung geschont.

Der Ex-Herrschinger Roy Friedrich, jetzt Kapitän in Haching, weiß um die Schwierigkeit der Aufgabe: „Herrsching hat eine ähnliche Qualität wie KW zuletzt. Das hat man ja auch im Pokalhalbfinale gesehen. Sie spielen konstant auf einem guten Niveau. Wir müssen versuchen, selbst Druck aufzubauen. Das haben die Netzhoppers ab dem dritten Satz gegen Herrsching vorgemacht. Auf jeden Fall wird es kein einfaches Spiel. Wenn wir einen Satz holen könnten, wäre das schon ein Riesenerfolg. Letztlich könnte ich gegen Herrsching aber auch mit einem 0:3 leben, wenn wir uns dabei gut und kämpferisch präsentieren.“

Das Spiel wird wieder im kommentierten Livestream bei sporttotal.tv gezeigt.

 

Text: Jochen Wessels

Foto: Edmund Zuber