Am Sonntag (25. 10. 2020) beginnt um 16 Uhr mit Verspätung endlich die Bundesligaspielzeit für die „local heroes“ des TSV Unterhaching.

Gegner ist dabei kein geringerer als Serienmeister Berlin Recycling Volleys. Eine Partie zum Saisonauftakt, die unter normalen Bedingungen eine volle Halle mit bester Stimmung garantiert hätte. Unter Pandemiebedingungen ist aber offen, ob überhaupt Zuschauer da sein dürfen. „Es dürfen 0 oder 10% rein“, erläutert Geschäftsstellenleiter Mihai Paduretu, der derzeit täglich im Kontakt mit dem Gesundheitsamt ist. „Es hängt letztlich von den Inzidenzwerten ab, ob keine oder 150 Zuschauer da sein dürfen. Und da die sich täglich ändern, ist das erst kurzfristig definitiv zu sagen. Aber klar ist, dass definitiv kein öffentlicher Ticketverkauf stattfinden wird. Die Tickets gehen, im Fall der Fälle, an Familienangehörige oder Sponsoren. Das ist natürlich nicht nur wegen der fehlenden Einnahmen, sondern auch wegen der fehlenden Stimmung ernüchternd. Aber wir müssen es so nehmen, wie es kommt.“

Sportlich sind die Fronten vor der Partie geklärt: „Wir haben keine Chance gegen Berlin, da machen wir uns keine Illusionen“, weiß Coach Patrick Steuerwald. Und das hat nicht nur mit der Unterbrechung des Trainingsbetriebs wegen der zwischenzeitlichen Teamquarantäne zu tun. „Das war natürlich suboptimal und hat uns nochmal zurückgeworfen. Aber das wird andere Teams heuer sicher auch noch treffen. Unsere Ausgangssituation hat sich nicht verbessert, aber unsere Ausgangslage auch nicht: Wir wollen unser Bestes geben! Für solche Partien gegen die Topstars machen wir das. Und unsere Jungs sind heiß auf die großen Stars.“

Der Respekt vor Serienmeister BR Volleys ist gewaltig in der Vorstadt: „Für mich als Zuspieler sind natürlich die Berliner Spielmacher die großen Stars. Wer kann es sich schon leisten einen von zwei Weltklassezuspielern auf die Banz zu setzen“, spielt Steuerwald auf Sergey Grankin und Pierre Pujol an, zwei Superstars der Szene, die sich einen Zweikampf um dieselbe Position bieten. „Aber Berlin hat sich im Sommer auch wieder überragend verstärkt. Wir wissen ja nicht, wen Coach Cedric Enard gegen uns spielen lässt, aber das ist auch egal. Selbst deren Bank ist zu stark für uns. Meine Jungs sollen Spaß haben und lernen.“

Steuerwald selbst kann wohl aus dem Vollen schöpfen. Zuspieler Benedikt Sagstetter war zwar schon vor der Quarantänepause umgeknickt und plagte sich danach mit Bänderproblemen. „Aber grundsätzlich kann ich jeden bringen.“

Das am letzten Wochenende ausgefallene Spiel in Bühl wurde inzwischen von der Liga neu terminiert. Am 4. November 2020 wird der TSV Unterhaching um 19 Uhr in der Bühler Großsporthalle antreten.

 

Text: Jochen Wessels

Fotos: Edmund Zuber