Was!ein!Spiel! Mit 3:2 (20:25, 14:25, 25:22, 25:20, 15:12) drehten die AlpenVolleys Haching II ein verloren geglaubtes Spiel gegen Schwaig.

Im ersten Heimspiel der Saison setzte Stan Pochop auf etablierte Kräfte in der Startformation. Milovancevic, Topuzliev, Paduretu, Friedrich und Zahar wurden durch Libero Mohamed Chefai und Mittelblocker Valentin Blaginov ergänzt. Das funktionierte anfangs gegen den SV Schwaig auch gut, doch Mitte des Durchgangs schlichen sich zu viele eigene Fehler ein, die die ausgebufften Mittelfranken für ich zu nutzen wussten. Die Hachinger Verunsicherung zog sich in den zweiten Satz, die wackligen Knie der Hausherren waren bis auf die Tribüne zu spüren. Nichts lief zusammen, Verkrampfung pur. Pochop wechselte nun kräftig durch, am niederschmetternden Ergebnis änderte dies freilich nichts mehr.

Es folgte eine lautstarke Ansprache von Kapitän Roy Friedrich, die offensichtlich Wirkung zeigte. Zu Beginn des dritten Satzes sah es zwar immer noch nach einem gebrauchten Abend aus, doch dann war es der Kapitän selber, der sein Team mit einem Blockpunkt zum ersten Mal wieder in Führung brachte (13:12). Und auf einmal lief es! Druckvolles Angriffsspiel, variables Zuspiel, stabile Defensive und vor allem Emotion. Haching war eindrucksvoll zurück in der Partie, Aleks Milovancevic machte den Sack schließlich zu. „Im zweiten Satz waren wir komplett eingebrochen, ohne Emotionen. Ich wusste gar nicht mehr, was ich überhaupt noch sagen sollte. Ich hoffe aber, dass meine Satzpausenansprache zur Wende beigetragen hat. Dann haben wir uns zusammengerissen und letztlich in einen Rausch gespielt“, resümierte Kapitän Roy Friedrich.

Tatsächlich spazierten die Oberbayern nun scheinbar durch Satz vier. Schwaig war nicht schwächer als vorher, aber Haching stärker, aufmerksamer und druckvoller als zuvor. Und selbst im engen Tie-Break behielten Pochops Mentalitätsmonster diesmal die Nerven und konnten an einem denkwürdigen Abend zwei Punkte einheimsen. „Einige Spieler waren nervös beim ersten Heimspiel. Im zweiten Satz wollte ich mit den Wechseln Druck von den Stammkräften nehmen. Das hat gut geklappt. Danach waren sie wieder frisch im Kopf. Ab Satz drei waren wir wieder ein Team. Block, Annahme und Aufschlag funktionierten jetzt besser. Ich bin glücklich über den ersten Heimsieg“, so Coach Stanislav Pochop. MVP wurde vor 100 Zuschauern erneut Simeon Topuzliev.

Bereits am Donnerstag (03.10.2019) erwarten die Bayern Aufsteiger TuS Kriftel um 16 Uhr in der Bayernwerk Sportarena.

 

Text: Jochen Wessels

Fotos: Edmund Zuber