Zum Saisonauftakt dürfen die AlpenVolleys Haching II ihre Visitenkarte am 15. 09. 2018 um 19 Uhr in der Jahnsporthalle beim amtierenden Meister der zweiten Bundesliga Süd vorlegen. Dass die Favoritenrolle in der Partie bei den Bärenstädtern aus dem Landkreis Ebersberg liegt, hat für Hachings Coach Jürgen Pfletschinger mehrere Gründe.

„Grafings Team ist seit fast zwei Jahren im Kern unverändert, ist eingespielt. Meine junge Mannschaft trainiert erst seit vier Wochen komplett zusammen, muss erst noch zusammenwachsen.“ Deshalb will Pfletschinger auch die drei Testspielniederlagen beim Turnierwochenende in Dachau und das 0:4 gegen die HYPO TIROL AlpenVolleys Haching bei der Generalprobe am Dienstag überhaupt nicht überbewerten. „Beim Turnier habe ich viel probieren wollen; klar, dass da noch nicht alles wie von selbst läuft. Und unsere Erstligamannschaft ist natürlich eine Nummer zu groß für mein Team. Wir müssen uns langsam entwickeln. Mein Team hat Potential, ist sehr jung. Da müssen sich viele Automatismen erst einschleifen.“ Favorit ist Grafing aus Pfletschingers Sicht aber auch wegen deren eigener Stärke. „Zuspieler Fabian Wagner ist sehr stark. Er setzt seine Mitspieler gekonnt in Szene. Das Team ist kompakt, hat derzeit mehr Qualität als wir.“ Nicht weniger als vier Spieler Grafings verfügen über Erstligaerfahrung. Trotzdem sieht Pfletschinger Außenseiterchancen für seine Farben: „Ich sehe schon Möglichkeiten für eine Überraschung. Zumindest der eine oder andere Satzgewinn könnte uns schon gelingen.“ Aber auch die äußeren Umstände machen das Spiel für ihn attraktiv: „Ich spiele lieber in einer vollen Halle, als irgendwo vor 50 gelangweilten Zuschauern. In Grafing wird es voll sein, das motiviert mich und fordert mich heraus.“ Doch auch aus persönlicher Sicht hat der Trip in den Nachbarlandkreis für Hachings Übungsleiter seinen Reiz: „Ich habe bis 2014 zehn Jahre lang Grafing trainiert. Da kennt man noch viele Leute Das ist schon eine emotionale Partie für mich.“ Auch manche bekannte Hachinger Gesichter (Armin Dewes, Adis Katanovic, Dejan Stankovic, Ben Thom) trainierten seinerzeit unter Pfletschinger in Grafing. Für Hachings Fangemeinschaft „Hachinga Hammerblock“ ist das Derby indes Gelegenheit mal nicht mit Bus oder Auto zum Auswärtsspiel fahren zu müssen. Man plant eine gemütliche Anfahrt mit der S-Bahn und hofft auf viele Unterstützer aus Münchens Süden.

Text: Jochen Wessels

Foto: Zuber