Mitte September beginnt die Saison 2018/19 in der zweiten Volleyballbundesliga. Die Mannschaft vom TSV Unterhaching II tritt in der kommenden Spielzeit unter dem Namen Alpenvolleys Haching II an. Aber nicht nur der Name ist neu, auch Trainer und Team haben neue Gesichter. Bekannterweise wird der erfahrene Coach Jürgen Pfletschinger, der zehn Jahre lang Trainer in Grafing war, das Team betreuen. Im Kader verblieben sind aus der Vorsaison Ben Thom, Aleksandar Milovancevic, Eric Paduretu, Niklas Trogisch, Hristiyan Dimitrov und Kapitän Roy Friedrich.

Neu im Kader sind mit dem serbischen Libero Danilo Babik, Mittelblocker Paul Gehringer und Außenangreifer Jeremias Tschannerl drei junge Spieler, die im Mai 2018 mit Hachings U20 die deutsche Meisterschaft in Oldenburg gewannen. Dazu kommen Außenangreifer Moritz Emmenlauer (zuletzt MTV München), der US-amerikanische Mittelblocker Connor Lammey (zuletzt Drittligist TV Bliesen), sowie die Außenangreifer Simeon Topuzliev aus Bulgarien und George Zahar aus Rumänien. Beide spielten zuletzt bei Vereinen in der ersten Liga ihrer Heimatländer.

Am 11. 09. 2018 treten in der Bayernwerk Sportarena ab 20 Uhr die Alpenvolleys Haching gegen die Alpenvolleys Haching II zum Testspiel an. Im Rahmen dieses Spiels können Fans und Medienvertreter Team und Verantwortliche kennenlernen.

Jürgen Pfletschinger äußert sich vor dem Saisonstart im Interview.

 

Herr Pfletschinger, Sie trainieren seit August mit ihrem neuen Team. Wie ist ihr erster Eindruck?

 

„Mein erster Eindruck ist sehr positiv. Ich habe gute Einzelspieler, die vor allem athletisch gut drauf sind. Die Jungs ziehen im Training gut mit, sind motiviert. Und sie sind bereit den Wettkampf aufzunehmen“

 

Was ist noch zu verbessern?

 

„Wir müssen natürlich erst noch als Team zusammenwachsen. Einige Jungs sind erst seit wenigen Tagen im Training. Aber der Teamspirit ist gut, die Jungs passen zueinander. Letzens hatten wir Testspiele in Innsbruck gegen die Alpenvolleys Haching und Volejbal Brno aus Tschechien. Da hat man schon gesehen, dass wir uns gerade in Aufschlag und Annahme noch verbessern müssen. Aber dafür bleibt ja noch Zeit. Positiv hat mich gestimmt, dass die Jungs nie aufgegeben haben, obwohl klar war, dass man als Zweitligist gegen die Profiteams eigentlich nicht gewinnen kann. Deshalb stimmen mich dieses Tests zuversichtlich.“

 

Gibt es noch weitere Tests?

 

„Am 8. und 9. September spielen wir ein Vorbereitungsturnier in Dachau, an dem neun Mannschaften teilnehmen, darunter viele Zweitligisten. In unserer Vorrundengruppe treffen wir auf den Ligakonkurrenten SV Schwaig und auf den TSV Mühldorf. Wir wollen uns gut verkaufen, weit kommen und gucken, wie weit die anderen Teams sind.

Außerdem spielen wir am 11. 9. um 20 Uhr zur Teampräsentation die Generalprobe vor dem Saisonauftakt in Grafing (15.9.) in unserer Bayernwerk Sportarena in Unterhaching gegen die Bundesligamannschaft der Alpenvolleys. Über lautstarke Unterstützung der Fans freuen wir uns in Dachau und in Haching.“

 

Wie wichtig ist Roy Friedrich für das Team?

 

„Roy ist Kapitän, war Bundesligaspieler in Haching und Herrsching. Er hat die meiste Erfahrung, soll das Team führen und pushen. Außerdem ist es natürlich auch die Aufgabe des Kapitäns die Neuzugänge zu integrieren.“

 

Teamsprache ist Englisch?

 

„Ja. Meine Kenntnisse in Rumänisch, Bulgarisch oder Serbisch sind leider rudimentär. Aber mit Englisch kommen wir gut zurecht.“

 

Wie realistisch ist es, dass es der eine oder andere ihrer Jungs in den Kader der Alpenvolleys schafft?

 

„Viele meiner jungen Spieler haben in Kempfenhausen eine großartige Ausbildung genossen, da ist Potential vorhanden. An Jonas Sagstetter sieht man, dass es geht. Er steht heuer nur noch im Kader der Bundesligamannschaft der Alpenvolleys.“

 

Was ist das Saisonziel?

 

„Ich sehe mein Team schon in der oberen Tabellenhälfte der zweiten Liga, dort will ich mich festsetzen. Bis Weihnachten sollten wir so viele Punkte haben, dass wir den Abstieg vermeiden können. Wir haben ein schweres Auftaktprogramm in Grafing (15.9.), in Hammelburg und dann beim ersten Heimspiel (3.10., 16 Uhr) gegen Rüsselsheim II. Aber danach sehen wir gleich, wo wir wirklich stehen.“

 

Sie waren bis 2014 zehn Jahre Trainer in Grafing, dann Damentrainer in Lohhof. Warum kam jetzt der Neueinstieg in Unterhaching?

 

„Der Hauptgrund ist, dass ich im südlichen Landkreis München wohne. Die ständige Fahrerei auf der A99 hat genervt. Ich bin in Lohhof nicht im Streit auseinander gegangen, aber manchmal ist es einfacher Männer zu trainieren. Ich bin hier positiv aufgenommen worden und bin voller Energie und Freude auf die Saison. Mein Vertrag läuft erstmal ein Jahr. Danach setzen wir uns zusammen. Aber ich habe zuletzt immer längerfristig gearbeitet. Wenn alles passt, kann ich mir das hier auch vorstellen.“

 

Haben Sie denn früher Bundesligavolleyball in Unterhaching miterlebt?

 

„Klar. Ich kenne unsere Halle. Ich habe immer wieder Spiele von Generali Haching live verfolgt.“

 

Was haben Sie gedacht, als Sie gehört haben, dass ein paar Jahre nach dem Bundesliga-Aus durch das grenzübergreifende Projekt Alpenvolleys wieder Profivolleyball in Unterhaching gespielt wird?

 

„Ganz ehrlich: zuerst hab ich gedacht: brauchts das? Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Man hat letzte Saison gesehen, dass das Team die Liga bereichert hat. Ich habe jetzt auch Team und Verantwortliche in Innsbruck persönlich kennengelernt. Ich bin von deren Professionalität begeistert. Da ist Potential für mehr vorhaben.“

 

Vielen Dank und viel Erfolg für die Saison 2018/19.

 

Interview: Jochen Wessels

Foto: Zuber